In der Kälte kommt die Wärme

Die Nacht war nicht warm, und auch Tagsüber lässt der Winter die Wohnungen erkalten. Heizungen laufen auf hochtouren und jeder von uns denkt: Wann kommt endlich der Sommer. Aber der Winter ist gerade erst angefangen.

Auch mir ist kalt ich sitze hier in der Wohnung und bibbere schon bei dem Gedanken gleich starten zu müssen. Rein in die Kälte, raus aus der angeblich warmen Wohnung. Meine kleinen Hände fühlen sich kalt an, wie Eiszapfen aber noch beweglich. Nein, in meiner Wohnung wird mir nicht warm.

Genauso kalt war mir auch gestern Abend bzw. in der Nacht. Aber was macht man wenn man sich schön warm eingepackt hat, die Decken über sich stülpte und die Heizungen voll aufgedreht hat und einem ist immer noch kalt? Klar, man legt alles wieder ab, zieht sich die dicke Winterjacke über, legt die kleinen schwarzen Handschuhe an und geht nach draußen.

Es wehte gestern ein eisig kalter Wind. Er wirbelte die dünne spinnwebartige Schneedecke auf und fegte die kleinen Eiskristalle hin und her. Die Kälte war fast unerträglich, dennoch hielt mich nichts auf. Ich wanderte los. Mit kräftigen Schritten bis ungefähr zur Mitte des großen Feldes.

Dort schaute ich mit einem langem Blick in den Wolken freien Himmel und konnte bewundernd die kleinen leuchtenden Punkte betrachten. Die Sterne. Einer heller als der andere erstrahlten sie über das dunkle des Himmels. Der Himmel wirkte nicht mehr schwarz sondern in einem noch dunklem Blaugrau. Es war fantastisch schön. Umwerfend schön und so ließ ich mich in der eisigen Kälte nieder.

Wenn ich geahnt hätte, das es in Boden nähe wieder wärmer werden würde, hätte ich es schon viel eher getan. Mich niedergelassen. Lang ausgestreckt, Arme und Beine von mir. Es wurde mir warm. Der erstaunte Blick wieder zum Himmel gerichtet lag ich da. Und ja, mir wurde wirklich warm.

Den ganzen Abend schon saß ich in der Wohnung am frieren, und ein Weg nach draußen ließ mich erwärmen. Es war schön, ich wäre am liebsten einfach so liegen geblieben den Blick weiter zu den Sternen, das Rascheln des Schnees auf den Gräsern wenn sie leicht vom Wind hin und her bewegt werden. All das war so unbeschreiblich wohltuend.

Aber die Vernunft siegte und brachte mich wieder ins Haus zurück wo mir plötzlich die Heizungsluft erdrückend vor kam und mein Hund mich freudestrahlend begrüßte. Ich setzte mich zu dem kleinen Kerl auf den Teppichboden und kuschelte mich an ihn. Er blieb so liegen und freute sich. Eine Seltenheit, normal rennt er weg oder knurrt wenn ich kuscheln möchte.

So lagen wir noch eine Weile auf dem Boden, aber anstelle das mir nun warm blieb wurde mir wieder von mal zu mal kälter. Ich verzog mich dann mit zwei dicken Decken, einer Wärmflasche ins Bett zurück und schlief kurz darauf ein.

Erst heute morgen gegen 6:30 wachte ich von leisem Hunde jammern auf. Das mir sagen wollte: ich muss mal.

Euch allen einen warmen guten morgen. Mir ist wieder kalt, meine Hände fühlen sich an wie kleine Eiszapfen und ich werde mich gleich mit einer warmen Dusche aufwärmen. Der Tag bringt viel Arbeit mit sich!

Was ich mich aber die ganze Zeit frage ist, warum war mir da draußen so warm?

Zurück    Weiter