So flüchte ich in die Nacht.

Die neuen Schafe, es scheinen die gleichen wie vom Dezember zu sein, wachten auf und schauten mich erstaunt an. Selbst das wild um sich blickende Schaf mit den wirren Augen ist dabei aber es verhielt sich ruhig. Es war müde. Alle blieben ruhig stehen und starrten mich nur an als ich an Ihnen vorbei ging.

So wie ich war in meiner Jeans den Tretern an meinen Füßen und dem dünnen Pullover. Auf einen Mantel hatte ich keine Lust, ich brauchte die Luft aber erfrieren wollte ich auch nicht. Ich schaute zum Himmel hinauf aber Wolken zerstörten den Blick auf die Sterne. Es war so trübe aber die Luft so schön rein. So als wolle sie mich umhüllen.

Ein leichter Nebel verdeckte die Sicht über die Gräser die sich träge im Wind wiegten. Ein kalter Wind, fast schon schmerzhaft aber schön. Ich wünschte mir er wäre stärker, würde mir die Haare verwehen aber er blieb so ruhig. Alles still.

So lief ich über den Feldweg weiter bis zum Rhein und schaute den Wellen zu, sie wurden stärker wenn ein leicht beleuchtetes Schiff vorüber zog, es waren nicht so viele wie tagsüber aber es gab Leben. Das Geräusch wenn die Wellen das Ufer erreichten ergab immer ein leises platschen es war auf eine Art sehr beruhigend, ich starrte auf die Wellen und lächelte leise.

Lange schaute ich den Schiffen zu, ich weiß nicht wie lang ich da saß. Dann lehnte ich mich zurück und ließ den Blick gerade nach oben wandern. Der von einigen Muscheln durchzogene Sandstrand vom Rhein war nicht so schön wie das liegen auf der Wiese im Schnee oder auf den Feldern aber das merkte ich kaum. Die schweren Wolken zogen so langsam an mich vorbei, sie ließen ihre Ladung nicht ab.

Irgendwann richtete ich mich auf, legte die dreckigen Schuhe und meine Socken beiseite krempelte mir die kühl gewordene Jeans hoch und tauchte die Füße in das eisige Wasser des Rheins. Ein sehr schönes Gefühl. Das Wasser das mal stärker mal schwächer gegen meine Beine stieß zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.

Die Tränen des Schlafes waren schon fast vertrieben. Ich fühlte mich langsam wieder sicher und wohl.

Manche mag es erstaunen das ich mich außerhalb so sicher fühle und frei, erklären kann ich es nicht. Ich packte die Socken in die Schuhe und lief den Rückweg auf so wie ich war. Das kalte Gras war weich und sanft zu meinen Füßen, ebenso der gute Feldboden. Der Ihnen eine sandige Schicht verpasste. Erst auf der Straße zog ich meine Schuhe wieder über, in eine Glasscherbe treten könnte sehr schmerzhaft sein und das brauchte ich nicht.

Zuhause wurde ich kräftig von meinem kleinen Vierbeiner begrüßt, müde war ich schon, schlafen kam aber nicht mehr in Frage. Es wurde schon hell und noch einmal wollte ich nicht in diese Träume fallen die mich raus zitternd machten.

Es geht mir etwas besser, die letzten Tränen sind nun weg. Das letzte zittern der Angst vorbei. Nur die Müdigkeit die ist groß, sie wird es wohl auch bleiben.

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